Aktivenabend im Schneider Bräuhaus

Zünftige Abende in Brauhausatmospähre waren rar gesät in den letzten Monaten und so lud die Chargia des 291. Coleursemesters die Activitas zum gemütlichen Beisammensein ins Schneider Bräuhaus ein – dem geschichtsträchtigen Ort der studentischen Begegnung auf Alt-Münchner Boden. Das imposante und zugleich gemütliche Brauhaus im Herzen Münchens ist seit jeher eine Institution, mit authentisch bayerischen Gerichten und natürlich: Bier nach jedermanns Gusto.

Wer sich heute mit der Vergangenheit von Weißbier beschäftigt, stößt auf einige spannende Geschichten, etwa auf die von Herzog Maximilian I. und dessen unermüdlichen Einsatz für die Verbreitung des Hefeweizens, so war das Getränk doch viele Jahrzehnte ein Vorrecht des Adels und galt als gehobenes Genusserlebnis, doch die Förderung des Herzogs mündete schließlich auch in der Gründung eines ersten „Weissen Bräuhauses“ zu Kelheim, der heutigen Braustätte von Schneider Weisse. So verdient sich die Schneider Brauerei einen Platz in der Ahnenreihe der geschichtsträchtigsten Biermanufakturen des Freistaats. Sie nimmt Ihren Anfang, als Georg I. Schneider 1856 das Recht erwirbt, als erster Bürgerlicher Weißbier zu brauen und kulminiert mit dem ersten Oktoberfestzelt in den 1920er-Jahren und einer Neuausrichtung nach dem Krieg. Auch das Korporationswesen prägte die Geschichte des Hauses und so sind zwei eigene Räume der Pflege des studentischen Brauchtums geweiht. Wir durften uns über einen Platz im „Kneipsaal“ freuen, der, ebenso wie die „Fuxnstube“, mit vielerlei coleurstudentischer Dekaration aufwarten und über 75 Personen beherbergen kann.

Von Tap 1 bis Tap 11 und im Spektrum von Volumenprozent und Stammwürze kamen allerhand Varianten auf die Tische der Zecher und auch kulinarisch wurden wir nicht enttäuscht. Im Anschluss wurden wir von Farbenbrüdern des AGV gastwirtlich empfangen und durften uns über eine maßgeschneiderte und biergeschwängerte Führung durch die weitläufigen Hallen und Flure der Scholastika freuen.

F.W.

Semesterantrittskneipe zum 291. Couleursemester

Wenn die Semesterantrittskneipe der Palladia am 09. Oktober als vermutlich erste der Stadt, ganze neun Tage vor dem offiziellen universitären Semesterbeginn, unser Couleursemester eröffnet, zeigt sich ganz klar: Burschen wie Chargen konnten das neue Semester kaum erwarten. Die Wissenschaft in Form von revolutionären Impfstoffen buchstäblich in den Blutbahnen, stand einer Antrittskneipe im Beisein zahlloser Bundes- und Farbenbrüder endlich nichts mehr im Wege. Unter dem Präsidium des frisch gebackenen Seniors Thomas Brunn kehrte in die viel zu häufig sträflich leere Bibliothek der Palladia endlich wieder feuchtfröhliche Kneipstimmung ein. Nach einem Offiz, bei dem der Präside auch gleich mit eigenen Akzenten zum Ablauf bewies, dass er in die Kneipplanung Energie und Gedanken über dem gewohnten status quo investiert hatte, präsentierte im Inoffiz ein durch Farbenbrüder aller Herren Bünde verstärkter Fuxenstall einen höchst unterhaltsamen Fuxenulk, der die wissenschaftliche Grundfähigkeit und gesellschaftliche Mangelware des argumentbasierten Streitgesprächs zur Schau stellte. Derart mit Bier betankt und prächtig unterhalten, klang der Abend mit einem Bierdorf im Spätherbst aus, der schon die Züge der kommenden Winterveranstaltungen bedeutungsschwanger erahnen lässt.

Die Anonymen Atonalen beim Gesangskurs

„Hilfe zur Selbsthilfe“

Zur Selbsthilfegruppe der Anonymen Atonalen (AA) lud die Chargia anlässlich eines weiteren Gesangsabends mit dem Tenor Eberhard Lorenz ein. In gewohnt guter Laune und mit donnernder Stimme (und Temperament), leitete uns der Virtuose durch zwei Stündchen der Unterweisungen über menschliche Stimmlagen, die Kehlkopfposition beim Singen und versuchte sein menschenmögliches, unseren mehr oder weniger festgefahrenen Kommerslieder“künsten“ etwas Feinschliff zu verleihen. Der hohe Senior ließ sich selbstverständlich nicht die Gelegenheit entgehen, den „fahrenden Schüler“ mit professioneller Anleitung einzustudieren.

Die Anonymen Atonalen in Aufstellung

Man muss Eberhard zugutehalten, dass er gar schaurigste Tonfehlgriffe mit Humor und Pokerface hinnahm, während das geschulte Musiker-Ohr wohl innerlich Zeter und Mordio schrie…

F.W.

Studienfahrt nach Bamberg

05. bis 06. Juni 2021

Nachdem auch der zweite Versuch einer Studienfahrt nach Budapest an den aktuellen Corona-Restriktionen gescheitert war, zog es die Palladia an einen Ort, bei dessen Namen wohl jedem Coulerstudenten zunächst das Herz aufgeht: in das schöne Bierfranken nach Bamberg. Unsere Teilnehmer kamen aus drei ganz bestimmten Gründen mit zu diesem Zielort: Wegen dem Oschaugn, dem Essn, und dem Dringa.

Das Schauen war erfüllt im Rahmen der Stadttour – zu der wir akademische 15 Minuten in manch Augen zu spät kamen. Die Stadtführung brachte uns bei gutem Wetter in die bedeutendsten Ecken der dicht besiedelten Bamberger Innenstadt. Eine gut gelaunte und eingesessene Touristenführerin hatte sich gegenüber unseren Rückfragen sehr erfreut gezeigt – genau so, wie sie uns eben bei dem Rundgang erlebt hat.

Das Trinken war dann ohne Zögern abgetan im berühmten „Bierhaus Bamberg“. Besonderes Interesse durfte das klassisch bamberg‘sche „Rauchbier“ genießen. Die nach Räucherlachs schmeckende Flüssigkeit begleitete uns auf dem Weg in das Gastronomieviertel. Schockiert von der Erkenntnis, dass die Biergärten aufgrund des drohenden Schlechtwetters kein Essen mehr auftischten, waren wir des guten Muts beraubt. Unseren Traum über den idyllischen Verzehr eines Schäufeles nur wegen eines Akts höherer Gewalt aufzugeben? Niemals! Wir rissen uns am Palladenriemen und griffen in Kleingruppen metaphorisch jede Gaststätte an. Als Zeuge zu berichten, bleibt nicht nur, wir hätten einen freien Tisch gefunden – wir hatten Platz genommen in einem Lokal an der Vorderfront der Schäufele-Kunst. Der Essenswunsch war erfolgreich gestillt.

Das Objekt der Begierde

Die Stadt, welche zwar mit Brauereidichte, aber nicht mit ausgeprägtem Korporationswesen glänzen kann, hat uns nach der Mahlzeit trotzdem durstig vor den Türen der drei innenstadtnahen Verbindungen gesehen. Besonders viel Zeit haben wir bei der Endstation der LB! Alemannia zu Bamberg, dessen Burschen und Alte Herren uns mit großer Freude empfangen haben.

Mit einem Frühstück, welches uns erfreulicherweise erst um 10:30 Uhr kredenzt wurde, starteten wir überraschend ausgeschlafen in den zweiten Tag. Dieser war komplett zur freien Gestaltung offen – uns hat schließlich es erst an das Flussufer, dann hinter den Dom-Hügel bewegt.

Alles in allem war es eine willkommene Erholung von den Siechtümern eines Studenten, in einer Stadt der Gastrohäuser, einer eindrucksvollen Geschichte, und der Stadt der schönen Fotos.

K.H.

Wanderung im Bergparadies Bayerns

08. Mai 2021

Ein gemütlicher Spaziergang“

Beim Stöbern im Palladenarchiv fiel mir die „kleine Palladengeschichte“ in die Hände und mit einiger Begeisterung las ich dort, dass unsere werten Bundesbrüder vor annähernd einem Jahrhundert des Öfteren müßige Stunden zur „Stolzenalm“ im Mangfallgebirge des bayerischen Oberlands verbracht haben und diese Almhütte gar einige Male gänzlich für unsere liebe Palladia anmieteten. So war in Windeseile der Entschluss gefasst meine liebe Activitas in einem „gemütlichen Spaziergang“ zu dieser Alm zu führen, um, ganz im Wortsinn, auf den Pfaden unserer Altvorderen zu wandeln.

Die Activitas, versammelt vor der „Stolzenalm“

Ursprünglich war nach der Besichtigung der geschichtsträchtigen Alm der Rückweg und eine Brotzeit am Suttensee geplant, doch kam mir noch auf der Autobahn im Palladen-Mobil die grandiose Idee, meine Schutzbefohlenen doch noch auf einen der lokalen Gipfel zu führen.

So schlängelte sich schließlich die versammelte Palladen-Bagage in verschiedensten Geschwindigkeiten und stets Blicke des Unmuts und Flüche gen Senior schleudernd, den Berg und die Höhenmeter zum Gipfel des Rosskopfs hinauf.

Im Anschluss folgten die müden Gipfelstürmer der freundlichen Einladung von Krisz‘ Eltern nach Rottach-Egern, wo bei köstlichen Torten und ungarischen Häppchen im Garten samt Panoramablick die müden Beine ausgestreckt wurden. Hierfür erneut herzlichen Dank!

F.W.

Ankneipe zum 290. Couleursemester

17. April 2021

Felix Albrecht empfängt seine drei Farben.

Mit drei Schlägen und einer feuchtfröhlichen Antrittskneipe eröffneten die Chargen an einem lauen Frühlingsabend das 290. Coleursemester. Wie jedes Jahr wurde die rosa-weiß-dunkelblaue Fahne auf dem Palladenhaus unter halsbrecherischem Einsatz der Activitas gehisst. Und zum Höhepunkt des Abends durfte unser Senior, nach erfolgreicher Rezeption am vorherigen Freitag, Felix Albrecht das dreifarbige Band umlegen und wir Ihn in unserem Lebensbund willkommen heißen.

Doch so schön die Situation auf dem Haus sein mag, leben wir doch in unserer Blase vor uns her, noch immer können die Bundesbrüder, welche ex loco leben, nicht in Person erscheinen, Ihnen blieb daher nur der Kneipe auf der Leinwand beizuwohnen. Schön zu ansehen war es indes, dass einige Bundesbrüder die Chance nutzten und sich regelkonform wenigstens zu zweit zusammentaten. Auch durften wir Fux Anish als weit entferntesten Kneipanten aus Indien begrüßen.  All die Schwierigkeiten im nun mehr dritten Semester abseits der Normalität, thematisierte Fabian A. Woll, Senior des Sommersemesters, in seiner Rede. Zwischen rhetorischen Ergüssen fügten sich auch musikalische Begleitungen ein, welche, der Digitalisierung und dem Stummschalt-Knopf sei Dank, zumindest auf dem Haus besser als gewöhnlich klangen. Im Bierdunst getrauten wir uns sogar komplexere Texte zu, wobei die Grenzen des Genusses hierbei wohl schnell ausgereizt wurden.

Das Inoffiz, welches durch den Neoburschen geleitet wurde, bat dann doch die ein oder andere Überraschung. Dem leicht dezimierten Fuxenstall, gelang es, zur Überraschung der Meisten, eine gelungene Hommage an das allseits bekannte „Dinner for One“ aufzuführen und auch die digitalen Kneipanten ließen sich nicht lumpen und nutzten die gewonnenen digitalen Fähigkeiten für Ihren eigenen Zoom-Ulk. Das Bierdorf bat dann noch die Möglichkeit sich weiter auszutauschen und ging mal wieder bis in die späteren Morgenstunden hinein.

Und so zog an uns schon wieder ein Festtag vorbei. All umfassend ein gelungener Einstieg in das Semester und mit großer Freude blicken wir auf die kommenden Veranstaltungen, welche hoffentlich wieder mit mehr Personen stattfinden können.

Whisky- und Zigarrenabend

17. Januar 2020

Die Gastgeber des Abends – die Fuxia mit ihrem Fuxmajor – und Bbr. Thilo Steiner, der sich bereit erklärt hat, die Veranstaltung zu leiten, waren Stunden zuvor noch eifrig unterwegs, um zum Zechbauer an der Staatsoper zu kommen. Die gute Beratung des Verkäufers und Bbr. Steiners Kenntnis über Zigarren führten nach kurzer Zeit zum Kauf von Dutzenden Corona und Torpedo Zigarren; der Großteil aus der Dominikanischen Republik, der Rest aus Nicaragua. Für Whiskey war bereits gesorgt worden. Nachdem sich jeder für seinen jeweiligen Favoriten unter den Whiskeys entschieden hatte und das Glas damit befüllt war, kamen die Zigarren ins Spiel. Thilo erklärte den Anwesenden wie eine Zigarre aufgebaut ist, wie sie „funktioniert“, wie sie angezündet wird und brennen sollte.

Die Zigarren brannten, der Whiskey schmeckte und der Abend wandte sich ab dem Punkt vom Vortrag weg; wie gewünscht kam es zu feinen Gesprächen und zu ununterbrochenem Genuss – zumindest bis die Zigarren brannten. Zum Ausklang des Abends kamen die Kommersbücher aus dem Regal. So ist er doch auch feuchtfröhlich „Verklungen“.

Und welche Whiskeys wir getrunken haben…? Wenn wir das noch wüssten, wären wir in schlechter Gesellschaft gewesen.

Skifreizeit im Zillertal

10. – 12. Januar 2020

Das graue Gestein österreichischer Bergspitzen liegt vergraben unter weißen Eiskristallen, umspielt von harschem Winterwind, der durch seine Kälte jede Spur von Feuchtigkeit gefroren hat. Ein tiefblauer Nachthimmel hüllt schlafende Täler in gefrorene Stille, jedes Geräusch erstickt von hoch aufragenden Schneemassen.

Der Schneetanz der Tagschwärmer tobt voran, bis die Farbpalette unmerklich blasser wird. Wenn in länger werdenden Schatten die ersten Schneeflocken wieder Ruhe finden, zieht die warme Energie der Sonne langsam weiter, in neue, fremde Täler. Der drohenden Winterkälte auf einmal Gewahr, steht der Schneereigen langsam still. Die ebengewesenen Herren des Bergs flüchten zurück in den Schutz der Häuser, in denen Sie die Nacht verbringen werden. Doch während draußen das nachtblaue Tuch wieder von Gipfel zu Gipfel gespannt wird, wehren sich drinnen noch Lebenslust und Lampenschein gegen den drohenden Einfluss der Nacht. Bis zu später Stunde wird hier mit letzter Kraft noch getrunken und gespielt, greifen Spaß und Frohsinn noch allseits um sich. Schlussendlich fällt der Mantel der Nacht jedoch, Ruhe und Stille fließen unter Türen und durch Ritzen hindurch bis in die Herzen aller Versammelten. In Erwartung eines neuen Tages verstummt das Tal. Der harsche Winterwind ist sein einziger Wächter, bis zum nächsten Erwachen der Kristalle.

Kabarettbesuch „Theorie der feinen Menschen“ von Klaus von Wagner

16. Dezember 2019

Von hinten schleicht sich der Kabarettist an seine Zuschauermenge an, um „zu prüfen, ob überhaupt Zuschauer da seien.“

Bekannt durch die Fernsehsendung „Die Anstalt“, hohes Redetempo und seine scharfe Zunge, füllte Claus von Wagner am 16. Dezember das schöne Lustspielhaus im noch schöneren München bis auf den letzten Platz.

Klaus Neumann, aka Claus von Wagner

Zwischen Sinn und Unsinn taumelnd, eingesperrt im Tresorraum der Deutschen Bank, verbringt Klaus Neumann, aka Claus von Wagner, eine unfreiwillig durchwachte Nacht. Die Marotten und Absurditäten der Finanzwelt seit der Wirtschaftskrise aufzeigend erkennt er zunehmend das Mitwirken des kürzlich verstorbenen Vaters daran, welcher selbst als Anwalt für eine der Scharlatan-Banken tätig war.

In den nächsten drei Stunden erläutert Klaus Neumann, angeheitert durch uralten Whiskey, manchmal böse, aber stets unterhaltsam, die Tücken des Großkapital(s(ismus)) und seziert, präzise anhand vieler Parabeln und Beispielen, die Fallstricke und Maschen der Fonds-Fingierer, die Unbedarftheit der Finanzpolitiker und die dumpfe Duldsamkeit der Bevölkerung.

In respektabler Mannstärke und in Begleitung unserer Damen durften die Palladen im Hauptsaal des Lustspielhauses den Darbietungen von Wagners lauschen, um sich danach noch im nächtlichen München zu vergnügen.

Krambambuli-Bürgerkneipe

14. Dezember 2019

Die alljährlich stattfindende und von einigen Münchner Korporierten als „schönste Kneipe Münchens“ bezeichnete Krambambuli-Bürgerkneipe dient uns, um gemeinsam die Weihnachtszeit zu zelebrieren und frisch gebrauten Krambambuli zu genießen.

Wir feierten auch den runden Gründungstag des Philologischen Vereins München, der später zum HPV, einem unserer beiden Vorgängerbünde, wurde und von dem wir nicht nur unseren Zirkel erbten.

Nach dem formelleren Teil, der Kneipreden, unter anderem über die Geschichte unserer lieben Palladia, die Burschung von Cris Plouda und die Verkündung von Palladennachwuchs beinhaltete, erfreuten sich die zahlreichen Gäste der Ausrufung des Reichs des Krambambuli.

Im Anschluss an einige Stunden feuchtfröhlicher Kneipfreude in der wohlig warmen Palladenbibliothek und einem adäquaten Münchner Mitternachtsschrei wechselten große Teile der Corona ins Bierdorf, wo noch angeregte Unterhaltungen stattfanden und bis zum Morgengengrauen weiter gezecht wurde.

„Quo vadis Medizin und Pflege“ mit Erich Irlstorfer, MdB

03. Dezember 2019

Wenn Erich Irlstorfer spricht, so füllt er den Raum mit einer Einladung zur Teilnahme, die man schwer ausschlagen kann. Seine freimütigen Erzählungen aus seiner Jugend in Freising, beruflichen Träumen und dem Leben, das immer wieder dazwischenkommt, erwecken einen Mann zum Leben, der an einem Stammtisch gut aufgehoben wäre, wenn ihn nicht ein unerbittlicher Drang zum Mithelfen immerzu aus den Wirtshaustüren in die große weite Welt tragen würde.

Mit Wärme, Freiheit und Humor füllt er den Raum mit einem Vortrag, der gleichzeitig zeigt, dass Pflege und Gesundheit für ihn todernste Themen sind. Die in Zeiten der Coronapandemie beängstigend schnell relevant gewordene Debatte um Bezahlung und Auslastung von Pflegekräfte ist ein Thema, dass Erich Irlstorfer auch in Zeiten anderer Schlagzeilen unermüdlich in das Auge der Öffentlichkeit zerrt. Sei es stationäre Pflege durch professionelle Kräfte oder häusliche Pflege durch den Familienkreis, die finanzielle und lebenslange Anerkennung dieser menschlichen Grundtätigkeiten sind sein Schlachtfeld.

Ohne Wählerstimmen gegeneinander aufzuwiegen oder abzuwägen, kämpft er auch mit neuen Initiativen in Bayern gegen seltenste Erkrankungen, die oft nur wenige dutzende Menschen im Land betreffen, für sie und ihre Familien jedoch immer noch unermessliches Leid bedeuten. Erich Irlstorfer hinterlässt hier wie schon so oft zuvor ein Publikum, das schöne, unterhaltsame Stunden verbracht hat, die nichtsdestotrotz randvoll gefüllt waren mit Wissenswertem und Denkanstößen. Wir bedanken uns bei MdB Irlstorfer für seine Zeit und Ausführungen!

Planetariumsbesuch – „Phantom of the Universe“

01. Dezember 2019

Wie seines Zeichens schon Mark Twain zum Besten gab, muss man reisen, um zu lernen. So traten wir eingepackt in unseren dicksten Pulli, Schal, Handschuhe und Winterjacke vor die Tür des Palladenhauses und begannen die Odyssee zum ESO Supernova Visitor Center am TUM Campus im entfernten Garching.

Unser Ziel zu Beginn war es jedoch etwas mehr über dunkle Materie herauszufinden. Bei dunkler Materie handelt es sich nämlich keineswegs um etwas, wovor man Angst haben muss. Vielmehr dient sie den Physikern Phänomene im All zu beschreiben, die zuvor unerklärlich waren. Bei Untersuchungen des „bullet cluster“(siehe Bild) errechneten Physiker auf Grundlage von Strahlen (Rosa im Bild), Relativitätstheorie und Berücksichtigung der Verzerrung von Licht einen Raum (Blau), in dem die meiste Masse der beiden Galaxien sein müsste. Komischerweise befindet sich dieser Raum, und damit die darin befindliche Masse, außerhalb der Galaxien und deren Kollisionsbereich. Somit muss es eine Masse geben, die nicht wie die uns bekannte Materie kollidiert, sondern einfach hindurchwandert.

Diese Masse nennen wir dunkle Materie. Zum Abschluss durfte sich jeder durch die Dauerausstellung bewegen und je nach Lust und Laune sein Wissen erweitern oder mit Lichtgeschwindigkeit durch das hügelige Tübingen radeln. In diesem Sinne haben wir mal wieder unser Scientia Prinzip aufs Äußerste vertreten und können uns damit wieder ganz entspannt der Amicitia widmen. Prost!

Kamingespräch der Activitas

29. November 2019

In der Geschichte der Palladia gab es schon den einen oder anderen Anlass, bei dem sich die Activitas um den Kamin des Palladenhauses versammelt hat. Doch dieses Mal sollte es weder um Themen wie Studiengebühren oder etwa Sterbehilfe gehen. Der Senior des aktuellen Semesters wollte diesen Rahmen nutzen, um den Fokus mehr auf das Innere der aktuellen Activitas zu richten.

Gemütlich, im Kreise vorm Kamin, mit einer nahezu vollständig anwesenden Activitas, eröffnete der Senior das Gespräch, in dessen Verlauf viele Teilaspekte des Activenlebens durchleuchtet wurden. Aspekte, in denen sich jeder Active sicherlich irgendwo wiederfindet. Wie z.B. der Spagat zwischen der Teilnahme an Veranstaltungen und dem allgegenwertigen Lerndruck – oder die Priorisierung von Aktivitäten außerhalb des Bundes.

Seitens der Chargia und anderer Bbr. wurde an der Stelle appelliert, u.a. die Kerngedanken der verbindungsstudentischen Traditionen nicht aus den Augen zu verlieren bzw. wieder zu fokussieren.  

Activenparty

22. November 2019

Im Semesterprogramm umschlossen, von wissenschaftlichem Vortrag und Semesterabschlusskneipe ist auch die Aktivenparty eine wiederkehrende Veranstaltung am Palladenhaus. Jedoch kam die diesjährige Party am Freitag, den 22. November 2019, einmal wieder fast ganz ohne couleurstudentische Tradition und auch weitgehend ohne jeden wissenschaftlichen Bezug aus.

Zahlreiche Palladen, Hausbewohner, Freunde, Bekannte und andere Gäste fanden sich ab 21 Uhr in allmählich ansteigender Zahl in Foyer und Bibliothek ein. Für die gute Stimmung sorgte eine eigens für diesen Abend aufgebaute Musikanlage. Kurzerhand war die EG-Küche zum Verkaufsraum für Getränke umfunktioniert.

In der Studentenbegegnungsstätte der Palladia begannen alsbald einige der Gäste damit, wie dieser Tage bei studentischen Parties üblich, sich bei mehreren Runden Beerpong zu begegnen, oder einfach bei kalten Getränken in tiefsinnige Unterhaltungen einzusteigen.

Immer voller wurde mit der Zeit freilich auch die Palladenbar, wo man in gewohnt fröhlicher Stimmung, ob bei Bier, Longdrink oder Cocktail und zu ausgesuchter Musik, in die Nacht hinein feierte.

In den Morgenstunden des Samstages konnte die Activitas schließlich einmal mehr zurückblicken auf eine gelungene Activenparty.

Gesangsunterricht oder „Hilfe zur Selbsthilfe“

19. November 2019

Das Liedgut… Für jeden Palladen ein elementarer Bestandteil unserer mannigfaltigen Veranstaltungen und Bestandteil der Burschenprüfung. Doch in der Anwendung ist es nicht nur das Aneinanderreihen von Wörtern möglichst, ohne in das dafür vorgesehene Kommersbuch zu schauen. Es gab schon die ein oder anderen Gelegenheit, bei der Palladen inbrünstig ihre Stimme gen Himmel erhoben haben, um Ihre Freude über das Gesungene zum Ausdruck zu bringen. Und nicht selten waren sich die Sänger darüber einig, dass die Qualität stellenweise nicht dem Inhalt oder dem Anlass entsprechend war.

Dies alles reichte unserem Senior, um, zumindest kurzfristig, Abhilfe zu schaffen. Und so traf man sich des Abends in der Bibliothek, um in diesem Fall mit professionellem Beistand, an seinen individuellen Fertigkeiten zu arbeiten.

Unterrichtet wurden wir von Eberhard Francesco Lorenz. Nach einem abgeschlossenem Musikstudium (Trompete) widmetet er sich äußerst erfolgreich dem Studium des Gesanges und kann heute auf eine stattliche Operetten- und Theaterkarriere zurückblicken.

Und so erschallten nach einer kurzen Einleitung die Stimmen von Activen und Alten Herren auf dem Palladenhaus.

Für Künstler des Gesanges mag es Alltag und damit Normalität sein, doch für uns war die Aufforderung den antiken Gesang von Sirenen (AaaAAA-AAaaaAAAA—AAA-AAa-AAaAaaA—-aaAaaA) oder den Lauten unserer Primaten-Verwandten aus dem Tierreich durchzuführen recht irritierend (Uuh-UUuuuuHHH-Uuhhh-UuHh).

Mit einer Menge Humor und Witz schaffte es unser Dozent selbst die frustriertesten Sänger unter uns bei Laune zu halten und sorgte dafür, dass es für alle ein abwechslungsreicher und lehrreicher Abend wurde.

Der Apell am Ende war natürlich ganz klar: Üben, Üben, Üben!

Volkstrauertag 17. November

17. November 2019

Graue Regenwolken rollen wie seit jeher über den Landstrich, aus welchem wir mit verbissener Hartnäckigkeit seit vielen Lebenszyklen unser Isarathen aus dem Boden gestampft sehen wollen. Für alle Welt zu beschauen und zu bewundern. Tropfen um Tropfen fällt ziellos, getrieben von Kräften außer menschlicher Kontrolle auf den Wunderbau, in dem Millionen kleine Zahnräder sich gegenseitig einreden, der Krone Schöpfung zu sein. Eines Tages wohl fallen die gleichen Tropfen auf nichts als Ruinen. Mit der Menschheitsgeschichte als Augenblick der Weltgeschichte und moderner Zivilisation als Wimpernschlag des homo sapiens ist das Konzept von Ewigkeit in allen Dingen Hybris. Wie also können wir uns gegenseitig und persönlich als Gesellschaft aus Millionen fragilen Existenzen ewige Verantwortung, ewige Aufgaben auferlegen? Inbrünstig in die totale, gleichgültige Stille des ewigen Universums schreiend unseren Platz im Pantheon der Ewigkeit verlangen, erfordert nüchtern betrachtet eine Überheblichkeit, einen Narzissmus, der an kollektive psychische Krankheit grenzen muss, eine allumfassende Hysterie, die jeden Einzelnen jeden Tag vom schwarzen Abgrund der Bedeutungslosigkeit zurückzerren muss.

Wenn wie alle Jahre so auch in diesem zum Volkstrauertag ein breiter Querschnitt der Gesellschaft vor der bayrischen Staatskanzlei Stellung bezieht, so drehen lediglich die kleinen Zahnräder Münchens schneller, um eine komplexe Darstellung einem Uhrwerk gleich darzubieten. Doch die Stille um das Mahnmal, zu einer beinahe tröstlichen Decke gewoben durch stetes Flüstern des Regens, vereint unter sich allen kosmischen Zusammenhängen zum Trotz Individuen mit Zielen, Träumen, Wünschen, Aufgaben, Verpflichtungen und an diesem Tag Verantwortungen. Was macht uns am Ende des Tages aus, die wenigen Jahre, in denen wir die Welt um uns bereichern? Im Angesicht kosmischer Leere aufzugeben war unserer Spezies unmöglich, seit menschliches Bewusstsein aus ebenjener Leere gerissen und in die Welt entlassen wurde.

Das unbesiegbare Bestreben beizutragen, zu schaffen, zu kreieren mit seiner unmessbaren Stärke erlaubt es uns, als Gesellschaft zu erklären: Wir erteilen uns ewige Aufgaben, geboren aus ewiger Verantwortung. So stehen am Ende Bürger, Politiker, Soldaten und Couleurstudenten versammelt unter gleichgültigen Regenwolken in einer Zeremonie, in der wir dem ewigen Vergessen, der kosmischen Gleichgültigkeit trotzig die Stirn bieten. Vor einer Staatskanzlei, die früher ein Museum war, auf Kies, der einmal ein Felsen war, an einem Feiertag, den es seit 1952 gibt, kann das Vertrauen in unser ewiges Gedenken, in unsere ewige Verpflichtung dem Frieden nur aus der Sicherheit kommen, dass wie die Menschen vor uns und um uns auch die Menschen nach uns mit derselben unbrechbaren Gier ihr Stück Ewigkeit aus kosmischer Leere erobern wollen und werden. Der Blick in die versammelte Runde, die beinahe greifbare Atmosphäre um eine bedeutungsschwangere Mitte ist allein geschaffen worden durch die kollektiv versammelten Zahnräder mit Ihren Zielen, Träumen, Wünschen, Aufgaben, Verpflichtungen und Verantwortungen, die bereit sind, heute mit ihrem Stückchen Ewigkeit dem noblen Zweck des Gedenkens zu dienen.

Studienfahrt nach Kleinwallstadt

Am Freitag, den 25. Oktober 2019 begann unsere Studienfahrt nach Kleinwallstadt, um unseren lieber Alten Herrn Achim Albert zu besuchen und um Unterfranken etwas genauer kennenzulernen.

Feuchtfröhlich wäre eine gute Beschreibung für unser Wochenende: guter fränkischer Wein, das eine oder andere Bier in der lokalen Kultbar, eine Rumverkostung und Äbbelwoi (in Hochdeutsch Apfelwein) im Gewölbekeller des Bürgermeisters haben die Stimmung unserer Bundesbrüder immer hochgehalten.

Als Wissenschaftliche Verbindung durfte die Wissenschaftlichkeit unserer Fahrt nicht vergessen werden. Mit den ortskundigen Führungen durch Kleinwallstadt und Aschaffenburg, sowie den Besuch des Pompejanums wurde uns ein Einblick in das Leben der Bevölkerung des Limes, die Grenze zwischen Römischen Reich und den „Barbaren“, ermöglicht.

Nach einem Wochenende, an dem wir als Aktivitas und Altherrenschaft unser Wissen über Unterfranken erweitert haben und unser Amicitia-Prinzip am weitesten ausgelebt haben, verabschieden wir uns von Kleinwallstadt und bedanken uns bei unserem lieben Alten Herrn Achim für die schönen Tage!

Ankneipe zum 287. Couleursemester

Endlich ist es soweit! Die neue Chargia des Semesters begrüßte am Samstag den 12.10.2019 Gäste, Bundes -und Farbenbrüder zur gemeinsamen Ankneipe.

Dem üppigen Abendmahl, herrvorragend zubereitet von unserer lieben Fuxia, folgte das feierliche Hissen unserer Bundesfahne. 

Anschließend begann der feierliche Commers, dessen Höhepunkt eine Burschung war. 

Es war gelungener Start in das 287.Couleursemester unserer lieben WV Palladia! und macht definitiv Lust auf mehr!

Die Burschung von Fabian Woll durch den hohen Senior

Gemeinsame Brunchkneipe mit e.s.v. K.B.St.V. Rhaetia und e.v. Burschenschaft Ascania Köln

An einem sonnig warmen Samstagmorgen Anfang Juni versammelten wir uns, zu einer gar unstudentischen Uhrzeit, auf dem Rhaetenhaus zu einem gemeinsamen Brunch. Es wurde reichlich aufgetischt und natürlich wurde der Sekt dazu geköpft.

Nach dieser Stärkung wurde unsere 4. Kneipe dieses Semesters, eine Brunchkneipe (Ringkneipe) zusammen mit der K.B.St.V. Rhaetia und der Burschenschaft Ascania Köln auf dem Rhaetenhaus, unter freiem Himmel im Hof eröffnet.

Nach einer sehr warmen Kneipe zogen viele weiter Richtung Englischer Garten zum Eisbach um sich von dieser wohl sehr heißen Veranstaltung abzukühlen.