Abkneipe

So kommet, was denn kommen muss. Ein weiteres Kapitel in der Geschichte der Palladia findet seinen Schlussstrich, gezogen wohl eher in flüssigem Gold als schnöder Tinte. Das allsemestrige Abenteuer des Fahneneinholens wurde auch an diesem Abend mit Bravour und ohne Verletzte bestanden, woraufhin das dumpfe Rumpeln der Fässer in den Gängen und Hallen einen feuchtfröhlichen Abend ankündigte. Wohlgenährt, mit Farbengästen in unserer Mitte, ließen so die versammelten Palladen die Gläser klirren und die Sänge schallen. Den drei althergebrachten Farben rosa, weiß und blau wurde aufs Vorzüglichste die Treue erwiesen und gehalten, als wieder einmal die Stunden verflogen und die Sorgen ein nasses Grab am Boden eines wohlgefüllten Glases fanden. Bundesbruder Luca und der Fux Saidazim, der ihn erwählte, nutzten diese Gelegenheit, um ihr Leibverhältnis von Worten in Gravur zu übertragen. Als die Stunde jedoch weiter vorangeschritten war, sah sich Bundesbruder Grobi schlussendlich außerstande, mit bestehendem Material den Kneipverlauf fortzuführen, was ihn dazu veranlasste, der Palladia zu seinem 20. Semester einen persönlichen Schläger zu vermachen, der sogleich zum Einsatz kam. Ohne Zweifel besteht nun der Beweis: Auch dieses Instrument kann für Ordnung, Disziplin und höchstwichtigst Kneipvergnügen sorgen. Nachdem also noch ein letztes Mal in couleurstudentische Tradition Leben einfährt, wie gejagt von Furien, fällt doch schließlich das letzte Kommersbuch zu. Mit einem Traum von Frühling aus der Pflicht entlassen, entflieht so die Aktivitas in aller Herren Länder, um beizeiten mit neuem Mut zur alten Runde zusammenzutreten.