Zünftige Abende in Brauhausatmospähre waren rar gesät in den letzten Monaten und so lud die Chargia des 291. Coleursemesters die Activitas zum gemütlichen Beisammensein ins Schneider Bräuhaus ein – dem geschichtsträchtigen Ort der studentischen Begegnung auf Alt-Münchner Boden. Das imposante und zugleich gemütliche Brauhaus im Herzen Münchens ist seit jeher eine Institution, mit authentisch bayerischen Gerichten und natürlich: Bier nach jedermanns Gusto.

Wer sich heute mit der Vergangenheit von Weißbier beschäftigt, stößt auf einige spannende Geschichten, etwa auf die von Herzog Maximilian I. und dessen unermüdlichen Einsatz für die Verbreitung des Hefeweizens, so war das Getränk doch viele Jahrzehnte ein Vorrecht des Adels und galt als gehobenes Genusserlebnis, doch die Förderung des Herzogs mündete schließlich auch in der Gründung eines ersten „Weissen Bräuhauses“ zu Kelheim, der heutigen Braustätte von Schneider Weisse. So verdient sich die Schneider Brauerei einen Platz in der Ahnenreihe der geschichtsträchtigsten Biermanufakturen des Freistaats. Sie nimmt Ihren Anfang, als Georg I. Schneider 1856 das Recht erwirbt, als erster Bürgerlicher Weißbier zu brauen und kulminiert mit dem ersten Oktoberfestzelt in den 1920er-Jahren und einer Neuausrichtung nach dem Krieg. Auch das Korporationswesen prägte die Geschichte des Hauses und so sind zwei eigene Räume der Pflege des studentischen Brauchtums geweiht. Wir durften uns über einen Platz im „Kneipsaal“ freuen, der, ebenso wie die „Fuxnstube“, mit vielerlei coleurstudentischer Dekaration aufwarten und über 75 Personen beherbergen kann.
Von Tap 1 bis Tap 11 und im Spektrum von Volumenprozent und Stammwürze kamen allerhand Varianten auf die Tische der Zecher und auch kulinarisch wurden wir nicht enttäuscht. Im Anschluss wurden wir von Farbenbrüdern des AGV gastwirtlich empfangen und durften uns über eine maßgeschneiderte und biergeschwängerte Führung durch die weitläufigen Hallen und Flure der Scholastika freuen.
F.W.