Das Prinzip „scientia“ als Wissenschaftliche Verbindung zu leben, stellt eine Gratwanderung dar. Auf der eine Seite ist selbstverständlich das Streben im eigenen Fach wie auch in verwandten und exotischen Subjekten ein ehrenvoller und der Göttin Athene würdiger Umtrieb. Doch genauso ist der Fokus der Palladia als geschichtsträchtiger Männerbund nicht schlicht und ergreifend, gemeinsam durchs Studium zu schreiten. Um bis in den Lebensabend glücklich wiederzukehren, muss jedoch tiefergreifende Bindung bestehen. Eine alte Studienheimat hat wohl so mancher, doch dorthin mit Freuden zurückzukehren bedarf einem besonderen Zuge. Um also auf jungen Männern junge und zugleich ewige Bundesbrüder zu machen, bedarf es einer Kaderschmiede, eines Mannwerdens, einer Charakterkultivierung. Nur wer gemeinsam im verschworenen Kreise sich selbst und seinesgleichen wachsen sieht, wird auch für immer mit dem Herzen gebunden. Zur Förderung dieses essenziellen Bundeswachstums gereichte es nun also den Fuxen der Palladia zur Freude, im Rahmen einer Fuxendebatte gegeneinander das Thema der allgemeinen Dienstpflicht zu eruieren. Den wahrhaftig, um aus der Bude einen Bund zu machen, aus dem Studierenden einen Studiosus, bedarf es nicht nur dem Wissen um Formeln und Werte, sondern auch um klare Formulierung, Logik und dem ehrenvollen, bundesbrüderlichen Streitgespräch. So wurden auch in dieser Debatte vorzüglich eine breite Themenreichweite abgedeckt. Erfahrungen aus vergangenen Tagen, politische Ansätze aus aller Herren Lager, die Verpflichtungen von Staat und Bürger zueinander im Fundamentalen wurden in energischer, rhetorisch wertvoller Façon vorgetragen. So verbleibt denn nichts, als den Fuxen zu danken für die Beweisstellung, dass Bierschleppen nur eine Facette der weitreichenden Kapazitäten ist, die unsere nächste Generation mit sich bringt.
Die Gedanken nur desjenigen sind frei, der des Gedankens wahrhaft mächtig ist.