16. Dezember 2019
Von hinten schleicht sich der Kabarettist an seine Zuschauermenge an, um „zu prüfen, ob überhaupt Zuschauer da seien.“
Bekannt durch die Fernsehsendung „Die Anstalt“, hohes Redetempo und seine scharfe Zunge, füllte Claus von Wagner am 16. Dezember das schöne Lustspielhaus im noch schöneren München bis auf den letzten Platz.

Zwischen Sinn und Unsinn taumelnd, eingesperrt im Tresorraum der Deutschen Bank, verbringt Klaus Neumann, aka Claus von Wagner, eine unfreiwillig durchwachte Nacht. Die Marotten und Absurditäten der Finanzwelt seit der Wirtschaftskrise aufzeigend erkennt er zunehmend das Mitwirken des kürzlich verstorbenen Vaters daran, welcher selbst als Anwalt für eine der Scharlatan-Banken tätig war.
In den nächsten drei Stunden erläutert Klaus Neumann, angeheitert durch uralten Whiskey, manchmal böse, aber stets unterhaltsam, die Tücken des Großkapital(s(ismus)) und seziert, präzise anhand vieler Parabeln und Beispielen, die Fallstricke und Maschen der Fonds-Fingierer, die Unbedarftheit der Finanzpolitiker und die dumpfe Duldsamkeit der Bevölkerung.
In respektabler Mannstärke und in Begleitung unserer Damen durften die Palladen im Hauptsaal des Lustspielhauses den Darbietungen von Wagners lauschen, um sich danach noch im nächtlichen München zu vergnügen.