Die wissenschaftlichen Bestrebungen, die ein Studium verlangen, erfahren eine willkommene Abwechslung in den Vorträgen, die jedes Semester aufs Neue mit variabelster Themenauswahl die Semesterwochen bereichern. In diesem Semester fiel Bbr. Mateus die Ehre zu, aus seinem persönlichen Studienhintergrund den versammelten Gästen die lange Geschichte der Medizintechnik nahe zu bringen. Um Sorgfalt walten zu lassen, begann der Vortrag mit einem Rückblick bis ins antike Ägypten, wo die allerersten Medizintechniker Zehenprothesen entwickelten. Doch die großen Fortschritte, die wir in den letzten hundert Jahren als Gesellschaft im Bereich künstlicher Körperteile gemacht haben, sind unauflöslich verwachsen und verbunden mit dem Kriegstreiben, welches so viele Versehrte in ganz Europa zurückließ. Schließlich angekommen in der Gegenwart, eröffnete Bbr. Mateus das Feld in die Breite und stellte im Detail dar, wie die Materialwissenschaft die Interaktion zwischen Mensch und Maschine, oder genauer, zwischen Fleisch und Metall bewältigt und bewirkt. Schlussendlich galt es, die transatlantische Dualität in Zulassungsverfahren für medizinische Produkte zu erforschen. Die verschiedenen Herangehensweisen in Europa und den USA waren mit anschaulichen Beispielen ein gelungener Abschluss zu einem Vortrag, dessen Inhalte wir hoffentlich nie praktischer Kennenlernen müssen.