Blickt man in das eigene Dasein als Couleurstudent, so mag doch das Vergehen der Zeit gelegentlich kurios variabel erscheinen. Einerseits scheint in der Planung eines Semesters, wissenschaftlich wie studentisch, doch jeder Fortschritt gleich einer Wiederholung. Auf der anderen Seite ist es doch unumgänglich, in der sorgfältigen Beobachtung von Politik und Weltgeschehen einen bemerkenswerten, stellenweise besorgniserregenden Wandel der Gesellschaft festzustellen. Doch diese, wie so viele andere gesellschaftliche und politische Phänomene, überhaupt in Frage und Betrachtung zu ziehen, ist einem jedem Studenten, wahrhaftig jedem Menschen nur ermöglicht, weil es uns als Gesellschaft in einem deutschen, europäischen und globalen Rahmen gelungen ist, aus Polybios zyklischer Geschichtsschreibung zumindest teilweise auszubrechen. Nun mag der Aufschwung zu Fukuyamas Ende der Geschichte an dieser Stelle fehl am Platze sein, aber die grundsätzliche Prosperität, die uns wie Samt umhüllt und eines jeden wissenschaftliches Streben umso mehr in einen persönlichen Kontext hüllt, frei von nationalideologischem Hintergrund, ist doch begründet auf einer unvergleichbaren eisernen Sicherheit. Für diese Sicherheit wurde gezahlt, von Generationen vor uns, in Eisen und Blut, bis zur heutigen Stunde. In Kriegen so grausam, mit Todesopfern unzählbar, erschufen die Ahnen all derer, die heute das Erdenrund beschreiten, diese Welt, in der wir, trotz allem Leiden, geradezu lustwandeln dürfen. Ihr Andenken ehren wir als Bürger dieser neuen friedlichen Welt an diesem Volkstrauertag wie an allen kommenden Volkstrauertagen. Die Todesopfer, die sich eine Welt wie die unsere nie erträumen konnten, die ihr Leben in Kampf und Kriege ließen, bleiben uns allzeit im Gedächtnis, aber heute verdienen sie unsere Ehrerbietung. Zu diesem Zwecke war die WV Palladia! zum Gedenkakt des Volkstrauertages an der Bayrischen Staatskanzlei mit einer Chargenabordnung vertreten. Es ist eine eternale und höchst ehrenwerte Aufgabe, derartes Gedenken unsterblich zu machen.
Wir denken heute an die Opfer von Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker.